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Mit dem 700€ Motorrad nach Spanien 

Bike-Adventure ohne Adventure Bike!

 

 

Reisevorbereitung:

Vor der Abreise habe ich das Motorrad 1x durchgesehen, das Öl gewechselt und dann möglichst nicht mehr viel gefahren. Darum hatte das Öl bei der Abfahrt auch erst 300km gelaufen. Ich musste (deshalb) während der ganzen Reise kein Öl nachfüllen. Die 800ml, die ich wie immer dabei hatte, habe ich nur spazieren gefahren... Unterwegs musste ich lediglich 1x die Kette Nachspannen und einen kleinen Defekt (Millau) hatte ich auch. Da hätte aber ich vorher auch nix machen können...

Wie auf den Fotos zu sehen, war mein Motorrad wieder voll beladen. 

Campingausrüstung (Schlafsack, Isomatte, Zelt, Tarp, Footprint), die Kochausrüstung (Kocher, Topf, Schüssel, Becher, Besteck), Spiritus 1l, sowie natürlich jede Menge Proviant... Als Luxusartikel meine Wanderstiefel (die ich in Spanien auch zum Motorrad fahren benutzt habe), sowie auch diesmal meine DJI Mavic Drohne mit samt dem ganzen technischen Geraffel das dazu gehört. Das Netbook hätte ich mir sparen können, Smartphone reicht völlig! 

Durch die beiden Seitentaschen am Tank hatte ich eine bessere Verteilung des Schwerpunkts, außerdem hatte ich dieses Mal noch meinen Wanderrucksack dabei... zu Beginn der Reise war ich dann auch picke-packe Voll beladen... später hatte ich dann reichlich Platz über... 

Vor der Abfahrt habe ich mir die Frage gestellt, was nehme ich zu lesen mit? Den dicken Buzek (das große Buch der Überlebenstechniken) oder den Kerkeling (ich bin dann mal weg). 

Ich habe den Kerkeling eingepackt und das war eine gute Wahl... egal wie müde, kaputt, durchgefroren und durchnässt ich am Abend war... ihm ging es noch schlechter... zumindest hat er mehr gejammert! wink

Das hat mir dann auch neue Kraft gegeben... danke Hape...yes

 

 

Tag 1 Abfahrt von Köln bis fast an die Berge

 

Morgens um ca. 930 Uhr von Köln über die Phantasialand Autobahn bis zum Ende, dann weiter in Richtung Gerolstein.

 

An der Birresborner Quelle die erste Rast, die Wasserflasche gefüllt und weiter geht´s..

 

An der  Mosel hinauf, am Atomkraftwerk vorbei, dann weiter über Nebenstraßen parallel zur mautpflichtigen Autobahn...

 

Ich wollte ja besonders schlau sein, mit die Buckelpiste von Verdun nach Süden ersparen und schneller sein...

War ich natürlich nicht. Alle, die keine Lust auf Maut hatten, waren auf der selben Strecke unterwegs. In jedem Ort Verkehr...

Als es fast schon Dunkel wurde, kam dann auch noch ein fettes Unwetter heran gezogen.  Also musste ich mir im nächsten französischen Kuhdorf den erstbesten Campingplatz suchen. Aber ich hatte Glück. Die Besitzerin hatte ein Herz und gab mir für 15€ ein Zimmer...

https://www.des2rives.com/des2rives.com/en/ yes

 

Mit Doppelstock-Betten, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Microwelle, Kühlschrank und gratis WiFi!

Gut, das Klo war aufm Gang und die Dusche und Küche... aber alles vorhanden... Ich verbrachte die Nacht im Jugendherbergs Stil und am nächsten Morgen war das Unwetter abgezogen und ich machte mich wieder auf den Weg...

 

Tag 2

Zwei, fast 3 Stunden brauchte ich bis Clermont Ferrant, so  viel Zeit hatte mich die "Abkürzung" gekostet. 

Ab da fuhr ich die Autobahn/ Europastraße, weil ich noch ziemlich fertig vom Vortag war. Das war einfacher, aber auch langweilig. Das Reiseerlebnis stellte sich nicht ein... mache ich nicht noch einmal...

Ab 1000m Höhe wurde es dann wieder nass, kalt und windig. Ich zog meine Regenklamotten an und schaltete die Heizgriffe auf 50%.

Dann fiel mir auf, das sich die wieder von alleine ab schalteten... das war nicht gut. Ich tippte gleich auf Spannungsregler, das Spiel hatte ich ja schon mal. Zuerst ohne Heizgriffe, dann ohne 20W Scheinwerfer...

Bei Millau musste ich abfahren, die Brücke kostet 11€ und unten im Ort an der Tanke ging die Kiste aus und dann ging nix mehr...

Also die HUK angerufen, die haben das prima hin bekommen. Nach 30min. kam ein Kleinlaster, wir luden alles hinten rein und er brachte mich samt Urlaubsgepäck zum nächsten IBIS-Hotel (Geld bekomme ich zurück). Dann brachte er mein waidwundes Bike zum nächsten Yamaha-Händler. War nur ca. 1km, aber zum Schieben (mit Gepäck) definitiv zu weit. 

 

Tag 3

Morgens um 9 war ich dann in der Werkstatt und versuchte dem Meister das Problem zu erklären.... REGULADOR DE ELECTRICIDAD!!!

Un Problem petite!!

Ja, um 11Uhr sollte die Kiste fertig sein... um 11 wollte er dann erst mal meine Papiere um das Baujahr zu finden.. 

Kein Regulator da. 

Morgen aber... ganz bestimmt!

 

Den Rest des Tages verbrachte ich mir mehreren Spaziergängen und herum lungern im Hotel... französisches TV ist Mist!

Aus Langeweile nahm ich den Kerkeling zur Hand und las ein oder zwei Kapitel... gar nicht so schlecht!

 

Tag 4

Ganz mutig schon um 1030 Uhr alle Klamotten runter geschleppt, dann hin... Motorrad fertig!

Die Rechnung über 171,40€ bezahlt (146,90€ nur für den Regulator), dann zurück zum Hotel.

1130 Uhr die Kiste wieder beladen und weiter geht's. Hinter Millau die Serpentinen hoch (toll) über die Hochebene (kalt) und wieder auf die Autopiste...

Belangloses dahin rollen bis Tarragona/Salou. Campingplatz hinter einem Industriegebiet (Foto kommt), aber es wurde dunkel...

17,50€ kostete die Übernachtung. Dafür hatte ich den Platz für mich quasi allein.... ich habe noch einen Rundgang gemacht, konnte aber keinen einzigen anderen Camper entdecken... nicht mal mit Wohnmobil!

Dafür aber 2 Leute an der Rezeption und einen gelangweilten Wachmann, der jede Stunde mit dem Fahrrad vorbei kam, um zu sehen ob ich noch da bin... Bilanz des Tages: Arschkalt, teilweise regnerisch... die Peache der Horror... 30€, nie wieder!


Morgens bei Sonnenaufgang aufgestanden, Kaffee und Müsli gekocht und dann die Drohne flugbereit gemacht. Auspacken, ausklappen, Sicherung entfernen und "Beinchen Verlängerung" montieren. Dann noch Smartphone und Fernbedienung koppeln und das ganze Geraffel jeweils hoch fahren... 10 min. Arbeit! Hat sich aber gelohnt... geiles Foto! cheeky

http://www.lapineda.com/en/ nono

 

 

Tag 5

Kann es noch schlimmer werden?

Morgens über kleine Straßen weiter, Navi spinnt...

Richtung Cambrils den Schildern nach, immer die Küste lang... fast schon Urlaub. Aber immer noch mit Winterhandschuhen...

Navi versuchte mich mehrmals hinterhältig auf Mautstraßen zu routen. Mit südländischer Auslegung der Verkehrsregeln verteidige ich mich erfolgreich gegen alle weiteren Angriffe auf meine Urlaubskasse. 

 

Um Geld zu sparen suchte ich noch nach der Ferienwohnung meines Onkels... fand sie auch irgendwann... er war aber wieder in Almanya.

Draußen war es stockdunkel. Scheiße! Nächster Campingplatz nördlich von Cartagena. Ich ärgerte mich noch über die unfähige Rezeptionistin.

Nein, ich wollte nicht in eine dunkle Box, ich wollte mein Zelt bei Außenbeleuchtung aufbauen... wieder ein Platz am Klo. Ich fiel tot in meinen Schlafsack. 20,40€ für eine scheiß Wohnwagenbox!

Dazu auch wieder kein gratis WiFi

Auf Drohnenfotos habe ich verzichtet... 

 

http://www.caravaning-lamanga.de/nonono

 

 

Tag 6

Ein Morgen wie immer?

Nein, erstmalig ohne lange Unterhose, Regenklamotten, Winterhandschuhe... es wurde wärmer!

Ich fuhr durch die heiße Innenstadt von Cartagena und dann immer an der Küste entlang...über die A7 wären es nur 100km, ohne Peache, aber auch stinklangweilig. An der Ruine einer alten Finca machte ich eine Wasser-Foto-Pinkelpause. Die selbe Finca wie 2015, nur dieses Jahr in grün!

 

Nachmittags erreichte ich dann mein Ziel... Camping Sopalmo, hinter Garrucha... der Wetterbericht sagte was von 23°...

 

Morgens ein Paar Fotos im besten Licht des Tages geschossen...

 

 

Links meine Nachbarn! Eine von drei Schaf- und Ziegen Herden... die man Tag und Nacht sehen, hören und riechen konnte... 

Rechts der Campingplatz... in der tiefsten Pampas! 

http://www.campingsopalmo.com/ yesyes

 

Tag 7 Ruhetag!

Ausruhen, Wäsche waschen, Bier trinken... musste auch mal sein. E-Mails lesen, schreiben und die Homepage pflegen. Nachdem alles erledigt war, haute ich mich in meine Hängematte und nahm mir mein gutes Buch zur Hand. Ich beschloss hier nicht weg zu fahren, bis ich den Kerkeling durch habe...

 

Apropos Bier:

Bier gibt es auf dem Platz an der Theke zu 1,70€ für 0,33l. Flasche. Also viel Geld für ganz wenig Bier. Oder an der Tanke oder im Supermarkt für 1,70-2€ für 1l Bier! Oder die Dose von der Tanke... Supermarkt und Tanke waren aber arschweit weg! 

Die schlechte Versorgung mit preisgünstigem Bier ist dann auch ein Hauptmangel an diesem Campingplatz. Wenigstens kam das Bäckereiauto jeden Tag zwischen 10 und 11 Uhr... auch sehr spät!

 

Tag 8 und folgende...

Ich unternahm einige Ausflüge in die nähere Umgebung, schoss einige schöne Fotos und machte weitere Aufnahmen mit der Drohne. zumeist nur Fotos... auf dem Rückweg tankte ich die Kiste wieder voll und kaufte auch gleich das benötigte Proviant für den Abend ein. Wenn ich die 1l. Bierflasche in ein Handtuch wickelte, blieb sie stundenlang kalt... auch ohne Kühlschrank. 

Ausflug nach Nijar, von dort aus diese kurvige Straße rauf bis zu den "Torres", dann wieder etwas zurück und dem alten Pfad folgend eine winzige Nebenstrecke incl. diverser Schotterpisteneinlagen... immer wenn die Straße ins Flussbett ging, war der Asphalt zu Ende und es kamen einige hundert Meter Schotter... nicht schön, aber spannend. Auf die anschließende Putzerei von Motorrad und Kette hätte ich gerne verzichtet... das weiße im Hintergrund ist das Plastik Gewächshäuser Meer von Almeria. Aus der Nähe noch viel hässlicher! 

 

Lucainena de los Torres... aus der Luft noch viel beeindruckender. 

 


Die Drohne hatte ich an diesem Tag nur zusammen geklappt, auch die Steuereinheit einfach so in den Tankrucksack gepackt.

Den Gimbal hatte ich aber doch mit der Sicherung gesichert... nicht das das teure Ding noch auf den Buckelpisten kaputt geht!

 

Tag: 16

Die nächsten Tage unternahm ich noch einige Ausflüge, doch irgendwann hatte ich auch genug...

 

 

Dieser Turm, mit einer wahnsinnig steilen Treppe war auf der gegenüberliegenden Seite vom Campingplatz, also auf der anderen Seite des Berges... Es war an diesem Tag sehr sehr windig und die Piste richtig schlecht...

 

Ich putzte mein Motorrad und ganz besonders die Kette mit dem Dampfstrahler, fettete sie neu und tankte voll. Am letzten Tag unternahm ich noch eine Tour zum berühmten Turm von Cabo de Gata, wo bereits einige Filme und Serien gedreht wurden..

 

Natürlich landete ich wieder auf einer Schotterpiste, doch als ich mir überlegte wie viel Arbeit es wäre, jetzt noch einmal die Kiste neu zu putzen... drehte ich um! 

Tag 17 Rückreise:

Nach insgesamt 10 Tagen hatte ich genug und brach wieder auf... zunächst in Richtung Nijar, die kleine Straße über die Torres, dann links nach Tabernas. Von dort weiter an den Touristen Western-Dörfern vorbei, dann rauf bis zur Burg von La Calahorra.

Hinter der Burg die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada. Hätte ich mir gerne näher angesehen, war aber definitiv zu kalt. 

Im Zentrum des Dorfes parkte ich mein Motorrad und gönnte mir eine kurze Erholung. Ein Paar Schokoriegel und einen Schluck aus der Wasserflasche. Es war dort wirklich so einsam, wie auf dem Foto (nicht gestellt). Außer einer jungen Frau, die völlig irritiert  auf mein Handy starrte, habe ich niemanden gesehen. 

Oben die berühmte Burg, unten das gleichnamige Dorf... das ich niemals vergessen werde, weil es dort weder WiFi noch Mobil-Netz gab! no Es war übrigens sehr windig. Ich wollte ja eigentlich die Drohne einsetzen, aber wegen des Windes ging das leider nicht.

 

Von dort schwenkte ich nach Osten und fuhr einige hundert Kilometer bis ich wieder am Meer ankam. Inzwischen wurde es auch langsam Abend und ich war ziemlich erschöpft. 

Ich suchte mir einen Campingplatz. Das Navi leitete mich zu diesem: Marjal 

Die Fotos geben zwar die Tristesse dieser Anlage wieder (08/15 Wohnwagenbox), nicht aber den Lärm der 100m entfernten AP7 und auch nicht den Gestank nach...keine Ahnung was, der über den Platz zog. Meine Campingklamotten haben am nächsten Abend noch danach gestunken.... Außerdem war der Stellplatz sehr schmutzig: Zigarettenkippen, Schokoflocken, Plastikmüll. 

https://www.marjalcostablanca.com/de/camping-resort-crevillentenonononono

Für den hohen Preis: 19€, den Gestank, den Lärm, den dreckigen Stellplatz und die unfreundliche Atmosphäre...

 

Tag 18/19

So gegen 9Uhr hatte ich wieder mein Motorrad gepackt, das stinkige Reisegepäck verzurrt und die Wasserflasche gefüllt. Ich fuhr an der Schranke vorbei (die der Pförtner natürlich nicht öffnete), dann der Küste weiter bis ich am Nachmittag in Benicassim landete. Das Wetter war sehr sonnig und es war richtig heiß geworden. Ich machte eine ausgiebige Pause an der Strandpromenade und fand es sehr schön dort. Eigentlich wollte ich noch einige Kilometer machen, aber als ich das Hinweisschild vom Campingplatz sah, bog ich kurzerhand ab um es mir näher anzusehen...

Der Campingplatz war schön, ruhig, mit Pool und mit 17€ vergleichsweise günstig. Nach Aussagen anderer Camper soll es am Wochenende aber sehr voll sein und richtig die Post abgehen! 

http://www.campingazahar.es/yesyes

Der Platz gefiel mir so gut, das ich noch einen Tag länger blieb.

Auf dem Platz waren wie immer viele Holländer, einige Briten und natürlich lautstarke Spanier. Ich entdeckte ein Auto mit Kölner Nummernschild und quatschte ihn an. Er erzählte mir, das er auch Motorradfahrer ist, eine BMW-GS fährt und wegen technischer Probleme seine Reise damals abbrechen musste... Ich nickte zustimmend und erwähnte, das BMW-GS meiner Meinung nach nicht so zuverlässig sind (wie Honda und Yamaha). Er erzählte weiter, das er auch eine Yamaha hätte, eine "Division 600", die wäre aber schon "ganz alt" (2001)wink. Wir quatschten eine Weile, dann lies ich ihn weiter sein Fleisch essen. Nein, er hat mir nix angeboten!

Am Abend traf ich beim abspülen noch einen Briten und fragte ihn nach einem Korkenzieher. Ich konnte meinen im Dunkeln nicht finden. Er lieh mir seinen und erzählte, das er eine XJR fährt... die Welt ist ein Dorf! 

Der Pool ist unter der Woche meistens leer, relativ sauber und stinkt nicht nach Chlor... also Blätter, Insekten und sonstiger Dreck, aber wenigstens keine Pipi drin! wink

In unmittelbarer Nähe befindet sich der Strand und eine ehemalige Bahnlinie, die jetzt als Fahrrad- und Wanderweg genutzt wird. Einfach nur klasse...

Zum Turm musste ich dann natürlich auch noch rauf... in Sandalen (wie ein Holländer).cheeky

 

Tag 20/21

Nach einem Tag Pause machte ich mich wieder auf den Weg: Zunächst ein Stück die Küste entlang, dann rauf in die Berge über Lleida und weiter bis Andorra. Die Strecke nach Lleida hatte ich in Gegenrichtung schon mal gefahren und sie ist atemberaubend schön. Eine wenig befahrene Straße entlang eines Flusses, viele Kurven und zahlreiche Parkplätze und Aussichtspunkte. 

Unterwegs traf ich einen alten Bekannten... das Tiefdruckgebiet, das mich schon auf der Hinreise begleitet hat... zunächst bekam ich als Vorspiel einige kleine Duschen, dann ab Andorra den Vollwaschgang.

Auf einem Parkplatz (noch vor Lleida) machte ich meine Mittagspause, schmierte mir ein Paar Brote und trank Wasser aus meiner Wasserflasche. Ein nettes britisches Rentnerpaar (mit Wohnwagen) lud mich auf eine Tasse Tee ein. Wir unterhielten uns ein bisschen, dann legte ich mich noch ein Paar Minuten auf die Bank und nach etwas "Powernapping" geht´s weiter... 10 Minuten später konnte ich wieder anhalten und in meine Regenklamotten (Innenteile) anziehen... dabei fing es auch schon an zu regnen und das hörte dann auch die nächsten Stunden nicht mehr auf... no

In Andorra kam ich zunächst bei trockenem Wetter an, die Regenfront im Rücken schob mich vor sich her...

Nachdem ich gerade hoch erfreut über die 1,07€ Auf der Tankanzeige meinen Tank gefüllt und meine Blase entleert hatte, schüttete es wie aus Eimern. Also in die Regenkombi und die Schuh-Überzieher und weiter rauf auf den 2409m hohen Pass. Die Kurven im ersten Gang und reichlich Wut im Bauch... konnte es denn noch schlimmer kommen?

Ja klar... auf der anderen Seite Regen, Wolken, Nebel...5m Sicht. Im Leerlauf mit 20km/h die unzähligen Kehren wieder runter...

Unten den ersten Campingplatz (Municipal) angefahren... Schranke zu... gesucht, keiner da! 

Nächster Campingplatz nur 5km weiter... gleiches Spiel.

Dritter Campingplatz... ich stieg gerade wieder auf den Bock... kam ein kleiner Franzose angelaufen und sperrte die Rezeption auf...und sagte zu mir auf englisch: Ja, wir haben geöffnet, stell dein Motorrad da unter, stell dein Zelt auch wo du willst und da hinten gibt´s eine Küche/Aufenthaltsraum... mit Tisch, Stühlen und Microwelle... nachdem ich das Zelt aufgebaut und mich umgezogen hatte, hängte ich meine nassen Motorradklamotten dort zum Trocknen auf. Bis auf die Reusch Nordkap "wasserdichte" Winterhandschuhe ist auch alles wieder trocken geworden.

 

Mit 9€ auch noch sehr preisgünstig! Free WiFi in der Nähe der Rezeption!

http://www.ariege-evasion.com/en/yesyesyes

Von Andorra, dem Pass, dem Regen, dem Nebel und dem ganzen Scheiß habe ich keine Fotos gemacht. Die Cam ist zwar wasserdicht, aber ich hätte die durchnässten Handschuhe nie wieder anbekommen und mit die Finger abgefroren.

Die "wasserdichten" Handschuhe von Polo (Reusch Nordkap) waren übrigens zwei Tage später immer noch feucht...

 


 

Es regnete  die ganze Nacht, wurde (Berge) im Zelt 3° kalt, aber es ist superruhig und sehr schön da. Darum blieb ich auch noch einen Tag länger. 

Der Campingplatz ist übrigens auch eine klasse Homebase für Motorradfahrer, die von dort aus die Pässe fahren wollen... alle gut erreichbar. 

Am nächsten Vormittag machte ich einen Spaziergang ins nächste Dorf, um mir in der Panderia... nein, Boulangerie frische Baguettes zu besorgen. Auf dem Rückweg spazierte ich noch durch die Altstadt und anschließend in den falschen Canyon... verlief mich also.... ich fragte zwei Franzosen nach dem Weg, die sprachen natürlich kein Englisch... aber irgendwie klappte es trotzdem. 

 


Die Altstadt sieht zwar zunächst sehr schön und romantisch aus, die vielen geschlossenen Geschäft und leer stehenden Wohnung haben aber einen ernsten Hintergrund: Die Stromgesellschaft hat dort 600 Leute entlassen, die sind weg gezogen und darum steht da jede Menge leer...

 

Tag 22

Nach einem Tag Pause und einer weiteren regnerischen und kalten Nacht (3°) belud ich morgens um 9 Uhr mein Motorrad und machte mich wieder auf den Weg. Vorher flog ich noch eine Runde und machte einige schöne Luftaufnahmen vom Campingplatz. Dahin fahre ich bestimmt noch einmal, der Platzwart empfiehlt den September, da wäre das Wetter beständiger...

Apropos Wetter: Der Wetterbericht sagte keinen Regen voraus... lag damit aber leider falsch...

Ich fuhr in Richtung Norden, über Albi und Rodez. Dann ein Stück nach Osten bis zur Schnellstraße. Auf dieser dann bis Clermont Ferrant und dann nach Volvic, wo mich der letzte Camping Municipal meiner Reise erwartete. Unterwegs war das Wetter zunächst schön, meistens bewölkt, manchmal richtig sonnig, aber gegen Abend erwischte mich mein Lieblingstief dann wieder voll! Patschnass kam ich in Volvic an. Auf der Schnellstraße konnte ich nicht anhalten und in die Regenkombi springen... die Handschuhe waren dann natürlich auch wieder nass.... 

http://www.camping-volvic.com/WD140AWP/WD140AWP/CTX_1620-6-ihozxxAHWK/Page1/SYNC_1340523682?A2 yesyesyes

Der Campingplatz ist blitzsauber und gepflegt

-sehr ruhig außerorts gelegen

-Preis für eine Person mit Zelt und Motorrad 9,50€

-kein WiFi (auf dem Platz) nur in der Rezeption

-keine Kochmöglichkeit oder Aufenthaltsraum, aber eine Kantine fürs Frühstück (5€ Extra)

 

Tag 23

Bei Sonnenaufgang baute ich mein Zelt ab und belud das Motorrad, nebenbei kochte ich mir noch meinen letzten Kaffee der Reise und schmierte mir einige Marmeladenbrote. Müsli war mir schon vor Tagen ausgegangen...

Um 9 Uhr bezahlte ich die Rechnung, kaufte noch ein Baguette für 95 Cent (zu teuer) und machte mich wieder auf den Weg.

Auf den weiten Weg... heute erwartete mich eine Monsteretappe von 850km...

Ich beschloss, heute mal kräftig Gas zu geben und möglichst nicht unter 100 Km/h zu fahren... dementsprechend musste ich dann auch schon bei 320km Tanken...indecision

Bei Reisetempo 110-120km/h ist die XJ über dem Dröhn Bereich, der Sound wird Turbinen-artig, das Fahrverhalten leicht. Sie hebt sich vorne bereits aus den Federn... bei der Zuladung auch kein Wunder. Der Verbrauch steigt allerdings extrem!

 

Auf gut ausgebauten Nebenstrecken fuhr ich gen Norden: Moulins, Nevers, Auxerre waren einige Stationen.

Bei Charleville schwenkte ich nach Osten, um in Luxembourg noch günstig zu Tanken und Kaffee zu kaufen...

Als ich von Belgien die Grenze nach Luxembourg überfuhr und an der Kreuzung anhalten musste, ging dann auch das Motorrad aus... Ich startete es noch ein letztes mal und rollte stotternd auf die andere Seite wo praktischerweise eine Tankstelle ist.

Nachdem ich mein Motorrad bis zum Anschlag voll getankt hatte, kümmerte ich mich noch um mich und das Motorrad. Mein Motorrad, meine Klamotten und auch das Visier waren von zermatschten Fliegen übersäht und ich sah aus als wäre ich im Krieg gewesen... die schnelle Fahrt mit teilweise 120-130km/h hatte mich komplett eingesaut....

Mein Navi sagte, ich würde gegen 21 Uhr in Köln ankommen... das war prima. 

Von Luxembourg über die Dosenbahn in Richtung Trier, einige Nebenstrecken (schwarzer Mann), dann die B51 und am Schluss noch die Phantasialandautobahn bretterte ich meinem Zuhause entgegen... kurz nach 21 Uhr war ich auch da! 

 

Nach über 6000km wieder Zuhause.

Bis auf den Gleichrichter hatte die Kiste gut funktioniert. Die Halterung/Schraube der Hupe hatte sich gelockert und darum klapperte die auch die ganze Zeit herum. Die Reifen hatten 1mm Profil verloren, waren aber immer noch TÜV-konform! Der Ölstand immer noch auf voll! surprise

 

 

 

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