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Rundreise Nordrunde: 

Deutschland, Dänemark, Norwegen, Finnland, Baltikum, Polen

 

 

 

 

Tag 1. Fahrt von Köln nach Hohenhörn/Nordfriesland

Fahre von Köln durch das Sauerland an der Weser (Superwetter), sehe unterwegs eine Bikerkneipe mit HD-Fähnchen, die Kneipe vom XJ Treffen in Godelheim. 

Dann entlang der Weser, ab Höhe Bremen beginnt anhaltender Regen. Der wird später schwächer, hört aber erst kurz vor dem Nord-Ostseekanal kurzfristig auf... BÄH!

Weiter über Hamburg, Elbtunnel, A7 Vollsperrung, am Stau vorbei, dann die A23/B5 bis an den Nord-Ostseekanal. Zeltplatz Büttner, 300m rechts, zwischen der Fähre und der Brücke der B5. Preis:7€, supernette Leute, stell dein Motorrad in den Stall, häng die Klamotten da zum trocknen auf, zelte wo du willst!

http://www.campingplatz-hohenhoern.de/ yesyesyes

Kaum habe ich mein Zelt aufgebaut, geht es schon wieder los. Es regnet die ganze Nacht. Das Zelt bleibt aber dicht. Der Regen soll dann auch mein täglicher Begleiter sein, bis fast an die Polargrenze. Zusammen mit der Kälte ein echter Spaßkiller.

 


Tag 2. Fahrt von Hohenhörn/Nordfriesland nach Hirtshals Norddänemark

Am nächsten Morgen weiter durch Dänemark bis Hirtshals. Die Straßen gut und wenig Verkehr, aber eher langweilig. Es gibt zwei Fährgesellschaften, Fjordline und Colorline, die die Strecke bedienen. Die eine ist eher teuer, ich buche die billige Fähre/Fjordline (rot) online. 50€ aber super fix. Leider am nächsten Morgen schwere See, nur 1,5m Wellen, aber viel lassen sich das Essen noch mal durch den Kopf gehen lassen....ich nicht...fehlt aber nicht viel! Die Fahrt durch Dänemark ist eher langweilig, halt ganz viel Natur, Wind und Kälte, wenig Menschen. Da möchte ich nicht mal tot überm Zaun hängen...Treffe viele Reisende auf dem Zeltplatz, endlich mal nicht nur Opa und Oma beim Gartenzwerge zählen. Viele kommen mit extrem aufgerüsteten Geländewagen und Wohnmobilen. Einige haben sogar kleine Militär-LKWs. Die Motorradfahrer haben fast alle große Reiseenduros. Ob man so was auf den Lofoten braucht, kann ich nicht beurteilen. Für die Strecke zum Nordkap braucht man es nicht.

http://www.hirtshals-camping.de/ yesyes Der Platz ist eigentlich sehr schön, die Ausstattung gut, der Service vorbildlich. Aber er ist auch ziemlich voll und eher hochpreisig.

 

  

Tag 3. Fahrt von Hirtshals/Dänemark nach Odda/Norwegen

Fahre morgens schnell zur Fähre und komme als zweiter in der Schlange an . Irgendwann bekomme ich Zweifel und frage die anderen Reisenden. Ist die falsche Fähre Colorline(blau), dann schnell zur richtigen Fjordline(rot), keine 5 min später geht es auch schon an Bord! Von Kristiansand nach Norden über die E9. Wetter OK...noch!

In den Bergen kleine fiese Mücken, dann Regen und arschkalt. Ich denke noch, keiner kann so bescheuert sein wie ich, in dem Dreckwetter hier herum zu fahren. Ich muss schon ein echt harter Hund sein. Auf 1000m Höhe in strömendem Regen bei 4° kommen mir zwei GS-Fahrer entgegen, ich bekomme erste Zweifel. Danach noch ein Rennradfahrer im Trikot und kurzen Hosen!!! Der ist ein harter Hund, so wie alle Norweger. 

Abends Ankunft in Odda. 150NOK und sehr voll. Jeder 3. ein Deutscher. Die wollen alle zur Trolltunga. 11 km Aufstieg auf fast 1000m Höhe, Schneefelder und dann das ganze zurück. Habe leider nur Sandalen...fällt für mich aus! Besser so.

http://www.oddacamping.no/camping-ger/ yes Der Platz ist von der Lage sehr schön und ruhig, die Ausstattung ist gut, Klo, Dusche, Küche vorhanden. Aber sehr voll und nicht billig.

 

Tag 4. Fahrt von Odda nach Vang

Heute Morgen großes Problem: Motorrad springt nicht an!

Ich hatte am Morgen die Heizgriffe eingeschaltet und darauf vertraut, das die Abschaltfunktion meiner Heizgriffe die selbigen abschalten würde, sobald die Batterie zu sehr entladen wird. Hat sie aber nicht... dumm gelaufen! Hinterher ist man immer schlauer!

Ich laufe einmal komplett über den Platz und quatsche die zahllosen deutschen Camper an, ob sie mir mit einem Starthilfekabel aushelfen können. Niemand hat ein Starthilfekabel da. 

Dafür finden sich 3-5 Freiwillige, die mich mit Motorrad 50-100m über den Platz schieben... aber ohne jeden Erfolg. Anschieben zwecklos... Motorrad tut keinen Mucks! 

Ich bekomme einen Tipp, einen lokalen Mechaniker in Odda anzurufen. Der verspricht vorbei zu kommen und tut es dann auch nach einer Weile. Mechaniker startet das Motorrad mit einem Starthilfekoffer (Batterie mit Kabeln) und sie springt auch erst mal an. Nach ein bis zwei Minuten geht sie dann bei 3000 U/min. spontan wieder aus... das Spiel wiederholt sich 3x, dann sagt der Mechaniker: Batterie ist defekt, fahr mir Hinterher ins Dorf, da ist meine Werkstatt, da sehen wir weiter. Bis ins Dorf lief sie dann auch, aber als ich anfange mein Gepäck aufzuladen... zack, wieder aus! 

Lösung: Neue Batterie gekauft und selber eingebaut...1100NOK, plus 500NOK (180€) für den Mechaniker. Danke SHIDO, tolle Batterie, nach nicht mal 6 Monaten kaputt! Für 125€ OVP sollte man mehr Qualität erwarten. Während die neue EXIDE-Batterie am Ladegerät hängt, mache ich einen Spaziergang durch Odda. Hübsche Fußgängerzone, netter kleiner Hafen, aber bei den Preisen heißt´s für mich: "Nur gucken, nicht kaufen!"

Edit: Ich habe die Batterie (Garantie) wieder mit nach Hause genommen und dort zu Testzwecken ans Ladegerät gehängt... Am nächsten Tag war sie wieder voll geladen und funktioniert seither einwandfrei. Die Batterie war also nicht defekt, sie kann offenbar nur nicht überbrückt werden, der Starthilfekoffer lädt sie ein bisschen, die Lichtmaschine aber nicht! Also geht sie wieder aus... Das ist natürlich großer Käse und für ein "Weltreise-Motorrad" völlig ungeeignet! 

Mittags weiter von Odda über die Berge und durch viele Tunnel, der längste 25km! Die Luft in den Tunneln ist immer noch sehr schlecht, obwohl sie ja viel besser sein soll als früher. Außerdem ist es sehr dunkel. Die Wände sind schwarzer Fels. Ein Eimer Kalkfarbe würde schon viel bewirken. Außerhalb der Dreckstunnel ist die Strecke aber fantastisch. Toller Blick aufs Meer, die steilen Felswände hoher Berge, schöne kurvige Straßen und gute neue Straßen. An einer Stelle gibt´s im Berg einen Kreisverkehr, zwei mal sogar. GARMIN routet mich an einen verlassenen Anleger, die Fähre gibt´s nicht mehr, dafür eine neue Brücke. 

Mann kann vor den Tunneln teilweise abbiegen und die alte Strecke fahren. Bei Dreckwetter lasse ich das aber. Ein mal muss ich den Tunnel umfahren, weil der wegen Wartungsarbeiten gesperrt ist. Die alte Strecke geht direkt neben einem Fluss den Berg hinauf, absolut geile Strecke! 

Übernachte bei Vang auf dem Campingplatz ALA Camping, 100NOK. Dusche, Küche, vollständige Sanitäranlagen, alles prima. Nur kein kostenloses Internet. 30NOK extra will ich nicht zahlen.

Keine Hompage vorhanden yesyes (mit kostenlosem Internet wären's 3 Daumen geworden)

 

 

Tag 5. Fahrt von Vang nach Steinkjer

Heute weiter die 51 über die Berge (2m Schnee), arschkalt aber schön. Dann weiter bis Trondheim. In Trondheim auf einem Parkplatz noch eine unschöne Begegnung. Ich halte neben einem Transporter mit abgedunkelten Scheiben. Drinnen sitzen zwei Männer, die mich böse mit ihren Öl Augen anstarren, als wollten sie mich gleich schächten! Nichts wie weg! 

Das Wetter ist kalt und seit 16Uhr regnet es....auch jetzt! BÄH!!

Morgen weiter in Richtung Nordkap...so weit ich halt komme, bis Narvik noch 800km auf der E6.

Bin auf dem Campingplatz in Steinkjer im strömenden Regen angekommen, checke ein und baue dann rasch mein Zelt auf. Preis 140NOK. Küche, WC, Dusche kostet extra. Kostenloses W-Lan. Nette Gäste. 

http://www.steinkjercamping.no/ yesyes

 

Tag 6. Fahrt von Steinkjer nach Rokland

Morgens um 530 Uhr wach, wie immer... draußen Regen und nur 9°. Dafür ist es taghell..

Erst mal ins Bad, dann in die Küche Frühstück machen. Kaffee, Müsli und free Internet. Wenn der Regen aufhört, fahre ich weiter. Der Regen hat um 10Uhr aufgehört und ich bin dann auch mit dem Zeltabbau fertig. Dann weiter nach Norden.. Regen wieder da. Im Nieselregen weiter in Richtung  Narvik. 800km gehen im Regen aber nicht... Nach ein Paar Pausen und Tanken hört der Regen auf. Eine nette Italienerin spendiert mir spontan einen Kaffee Espresso, "ausse ihre Kaffeeautomate im Wohnmobil"...das ist perfekt.

Erreiche gegen 17Uhr dann die Polargrenze...schöne Fotos. Sonne, wenig Wind, der wärmste Ort dieser Reise... Nach einer Pause in einer Schutzhütte geht es weiter in Richtung Narvik. Die Hütte schützt mich gut vor den unzähligen Mücken die da herum schwirren. Spagetti mit Kania-Fix an der Polargrenze... der perfekte Moment! 

Bin jetzt in Nordnes-Camping 185NOK, incl. Dusche & free Internet. Noch 300km bis Narvik, 1014km bis zum Nordkap. 

www.nordnescamp.no  no Bis auf den Preis ein guter Campingplatz, aber 185NOK ist einfach viel zu teuer!

Die XJ läuft wieder super, war also meine Schuld, hätte ich nicht die SHIDO-Batterie gekauft, sondern gleich eine Yuasa oder Exide, wäre nichts passiert.... 

 

 

Tag 7. Fahrt von Rokland nach Skibotn/Lyngenfjord

Weiter mit dem Mopped gen Norden. Schaffe bis zum Abend 500km. Wetter prima, kein Regen...dafür aber Abends arschkalt. Aber erst weit hinter Narvik. Motorrad läuft gut, Kupplungskorb klappert...

Sie klappert, es geht ihr gut. Noch kein Öl nachfüllen müssen, Ölstand ok.

Bin jetzt bei ca. 118.000km, mit ca. 115.000km bin ich los gefahren. Benzinverbrauch 3,5l oder so. 1l. kosten 15,5NOK.

Die Landschaft ist spektakulär. Die Berge steil, das Wetter kalt, die Straßen klasse. Hier gibt es viele Mautstraßen, Automatic toll. Motorräder zahlen nix.

Noch kein Strafmandat, aber fast. Heute fast einen Polizeiwagen überholt. Dachte, das wäre nur ein Taxi. Hier gibt es viele Wohnmobile, auch aus Deutschland. Auf gerader Strecke überholen sie, aber sobald es kurvig wird, stehen sie einem nur im Weg. Scheiß Wohnmobile!

Halte in Narvik um meine Vorräte aufzufüllen. Alles extrem teuer hier. Vom U-Bootbunker leider nichts zu sehen. Dann weiter in Richtung Nordkap. Bin auf einem Campingplatz an einem Fjord angekommen. Steige vom Motorrad, Helm ab und frage nach dem Preis. 200NOK! Ich sage:"thank you" und will wieder gehen... bietet der Typ mir 150NOK an... das ist NOCH akzeptabel. Platz ist OK, WC, Dusche, tolle Küche, kostenloses W-Lan. 300m zum Klo. Der Typ zeigt mir eine Abkürzung...am Fluss entlang, durch die Büsche, dann im Zick-Zack an den Hyten vorbei und die Böschung wieder rauf. Immer noch 50-70m aber schon besser! 

Strandbu-Camping, http://strandbu.no/nono Fürs versuchte Abzocken und den langen Weg zum Klo!

 

 

Tag 8. Fahrt von  Skibotn/Lyngenfjordnach Repväg/Nordkap

Werde heute erst um 7Uhr wach. Die Nacht war kalt, sehr kalt. Der Nordic-Schlafsack kam an seine Grenze. Ist halt ein Deckenschlafsack, da kommt oben immer mehr Luft rein, als einem lieb ist. Mumie wäre besser, aber zu unbequem für mich. Hoffentlich wird es am Nordkap nicht noch kälter. Aber ab dann geht es ja wieder nach Süden. Gönne mir In der Küche ein ausgiebiges Frühstück und teste das neue norwegische Müsli. Lecker, hat aber weniger Früchte als das von Aldi. Nachher geht es weiter in Richtung Nordkap. Aber in aller Ruhe, ich habe ja jede Menge Zeit. Nordkap hat nur 4° in der Nacht. Da werde ich sicher nicht länger bleiben als notwendig. 


Ich packe mein Motorrad und fahre die Küste gen Norden. Beim ersten Fotostop merke ich, der Akku der Cam ist leer. Dürfe nicht sein, bin wohl beim Fahren an den on-Schalter gekommen. Darum keine Qualitätsfotos von diesem Tag. Ich suche noch nach einem passenden Adapterkabel für meine Bordsteckdose auf einem Parkplatz. Kein Kabel, Bordsteckdose defekt, Kabel PLUS abgerissen. Also demontiere ich das Gepäck, nehme die Sitzbank ab, finde meinen Kreuzschraubenzieher wieder. Der flog schon seit Odda/Batterie da lose herum. Ich reiße die kaputte Dose raus und entferne die losen Kabel bevor es noch einen Kurzschluss gibt. Dann alles wieder packen und weiter. Bei einer kurzen Pause stelle ich das Motorrad auf den Seitenständer, die Maschine steht fast gerade, weil der Platz nach links ansteigt. Beim Losfahren wollen passiert es dann: Ich kippe nach rechts um, keine Chance die schwere Kiste auf dem Schotter zu halten. Also lege ich sie sanft nach rechts ab, ärgere mich kurz, rieche Benzin, richte sie wieder auf, sie startet! Glück gehabt, ärgere mich noch einige Kilometer über die eigene Dummheit. Beim nächsten Tank stopp checke ich alles...nichts passiert! 

Nach einigen Pausen und Tankstopps erreiche ich den Hafen unter dem Kap, wo all die Touristenschiffe anlegen. Das Touristcenter hat geschlossen, ist ja auch schon 2030Uhr. Das kostenloste W-Lan geht nicht, die beiden Campingplätze von "archies" existieren nicht. Eine Müllhalde und ein winziges Privatgrundstück am steilen Berg ist alles was ich finden kann. Also weiter. Fahre durch einen sehr dunklen und kurvigen Tunnel. Teilweise nur 20km/h, weil ich nichts sehe. Nass ist er auch. Überall tropft es von der Decke. Dann der nächste Campingplatz. 210NOK!!! Was für ein Wucherpreis. Weiter bis oben vor den Eingang, Zahlschranke des fake-Nordkaps. 265NOK für ein kaltes nebliges Kap ist mir zu teuer. Außerdem kann ich ja nicht mal ein richtiges Foto machen. Also wieder zurück. Finde noch einen Campingplatz 2km abseits der Hauptstraße, aber direkt an der Küste. Preis 140 NOK. Ich gebe der Frau meine letzten NOK-Münzen und sie gibt mir noch 10NOK zurück zum Duschen. Ich baue mein Zelt auf, treffe ein junges Paar in der Küche. Wir unterhalten uns 5min. auf Englisch, dann fällt uns auf, das wir ja alle Deutsche sind.... passiert mir nicht zum ersten mal. Kann mein Englisch ja doch nicht so schlecht sein. Ich koche mir eine Portion Mitternachtsspaghetti, dusche danach noch heiß und falle in meinen Schlafsack.

Repväg Camping OG Kafeteria

http://mapio.net/pic/p-121489917/ yes

 

 

Tag 9. Fahrt von Repväg/Nordkap nach Korvala/Finnland

Die Nacht im Zelt war kalt, aber ich hatte schon kältere Nächte. Ich habe mein Zelt im Windschatten hinterm Haus und Wohnwagen und Motorrad aufgebaut. Schutz von drei Seiten. Nach einem ausgiebigen Frühstück packe ich mein Motorrad und mache mich um ca. 10 Uhr auf den Weg die Küste gen Osten nach Finnland. Die ersten Stunden muss ich noch die Regenkombi tragen, es ist schweinekalt auf der Kiste. Dann kann ich sie kurz ausziehen, aber um 1800 Uhr muss sie wieder an. Die Strecke an der Küste ist wunderschön, die Landschaft malerisch. Aber später die E75 N4 ist nur noch eine Rennpiste mit höchstens mal harmlosen Kurven. In der Regel nur viel Landschaft, wenig Zivilisation. Darum fahren ja auch die meisten Nordkapfahrer gegen den Uhrzeigersinn. Über die E75 N4 schnell rauf, dann über die E6 oder kleinere Straßen langsam zurück. Mir war es aber am Nordkap zu kalt und ich bin froh, da schnell weg zu sein. Außerdem dem war es zu teuer. Es gibt eine "travel map" E75 Lapland best spots, auf der man sich all die sehenswerten Locations ansehen kann. www.e75lapland.com. Habe ich natürlich erst zu spät gefunden. Unterwegs die ersten Elche gesehen. Eine Elchkuh mit Kalb, die vor mir die Straße überquert hat. Leider kein Foto, ich war mit Bremsen beschäftigt. Der Benzinpreis liegt hier bei  ca. 1,65€/l. Das ist teuer, aber billiger als in Norwegen. Übrigens sprechen ALLE Finnen, die ich bisher getroffen habe, sehr gut englisch. Ebenso fast alle Norweger. Die Behauptung, ALLE Norweger und ALLE Finnen wären wortkarg und unfreundlich, kann ich nicht bestätigen. Aber wenn man wie Conchita Wurst herum läuft, muss man sich auch nicht wundern und sollte sich besser an die eigene Nase fassen... wink

Um 20Uhr fahre ich auf den Campingplatz, 9€. Alles da, Dusche, Sauna, Küche, Kanu fahren. Sauna kostet extra, wusste ich aber nicht, hat auch keiner gemerkt! wink

http://www.korvala.com/p/campsite.html yesyes Wie man auf der HP sehen kann, züchten die dort Huskies, das ist natürlich mit entsprechenden Geräuschen und Gerüchen verbunden. Darum nur 2 Daumen.

 

 

Tag 10. Ruhetag

Die Nacht im Schlafsack war sehr kalt. Ich befinde mich hier ja auch am Polarkreis und auch wenn jetzt kein Schnee liegt, es ist sehr kalt. Auch Norweger und Finnen, die ich unterwegs getroffen/gesprochen habe sagen, das dieser Sommer ein richtig kalter ist. Die nächste Nacht werde ich wieder zwei lange dicke Unterhosen/Oberteile im Schlafsack anziehen und wahrscheinlich auch zwei Paar dicke Socken. Nach einem ausgiebigen Frühstück geduscht und die Sauna besucht. Das ist eine Wohltat! Wenn´s nicht so kalt wäre, würde ich jetzt noch Kanu fahren auf dem See. Aber vielleicht wird es ja später noch wärmer. 

 

 

Tag 11/12 Fahrt von Korvala nach Elbing

Die Nacht war wieder recht frisch. Ich stehe morgens um 530 Uhr auf, koche mir Kaffee und Müsli und gehe dann für eine halbe Stunde in die Sauna. Danach frühstücke ich und packe mein Motorrad. Als ich gegen 8 Uhr die Maschine starte, bin ich noch ganz alleine auf dem Platz. Auf der Straße auch... stundenlang fahre ich über verkehrsarme Straßen, immer die E75/4 nach Süden. Die Strecke erinnert mich an die ehemalige Transitstrecke Berlin-Helmstedt, nur das man hier nicht 2 sondern 20 Stunden unterwegs ist. Die meiste Zeit ist 80/100km/h angesagt, nur wenige Teilstücke mal 110, im Ort 40/60km/h. Das zieht sich und macht keinen Spaß. 

Alle Finnen haben Angst, das "der Russe kommt". Um einen etwaigen Krieg zu verkürzen und eigene Verluste zu vermeiden, haben die Finnen überall einsame Straßen so umgebaut, das dort russische Luftlandetruppen problemlos landen können (Foto oben) und "der Russe" ganz Finnland in wenigen Stunden erobern kann. Sehr praktisch! wink

Nach stundenlangem Gegurke erreiche ich Helsinki. Ich lande in der Altstadt am Hafen, wo leider keine Fähre nach Estonia liegt. Die ist auch etwas zu groß. Ich frage ein Paar junge Finnen nach dem Weg und sie nennen mir die Adresse. Ich bedanke mich, versuche die Adresse ins Navi einzugeben. Nach kurzer Zeit kommen die Finnen nach und tippen die Adresse ein: Tyynenmerenkatu 8 (ehemals Hietasaarenkuja 8)

Nach einer kurzen Ehrenrunde finde ich dann das Terminal. Die Baustelle kannte Garmin wieder nicht. Das Ticket kaufe ich direkt am Gate, Internetbuchung nicht nötig.. Preis 53€. Die Fähre ist riesig und ich suche mir ein ruhiges Plätzchen zum pennen. Daher verschlafe ich die Überfahrt. Außer beim Losfahren und Abbremsen hört man die Maschine nicht. Dann aber um so heftiger. Alles dröhnt und klappert, als würde das Schiff gleich auseinander fallen. Die gelangweilten Gesichter der Esten/Finnen haben mich dann aber beruhigt.

Nachts um 030Uhr erreiche ich Estonia, tanke mein Motorrad (1,24€/l) und fahre los. Die Stadt ist wie ausgestorben, die Ampeln blinken und es ist nichts los. Außerhalb der Stadt wird es dann schnell kalt und ich muss meine warmen Klamotten wieder anziehen. Nach einigen Stunden fahrt entdecke ich ein 24h-Lokal, sogar ein Zelt steht daneben. Drinnen treffe ich eine alte Frau, die kein Englisch versteht und aussieht, als würde sie gewohnheitsmäßig auf einem Besen reiten. Nein, kein Essen, kein Camping, gar nichts...jedenfalls kenne ich jetzt "nein" auf Estnisch. Einige Kilometer weiter, finde ich eine 24h Tankstelle, darin gibts Döner, Kaffee und eine nette Bedienung die gut Englisch spricht. Danach weiter in die dunkle Nacht. Wobei, so dunkel war das gar nicht, im Norden konnte man immer einen hellen Horizont sehen. Um 3Uhr Morgens wurde es dann auch schon langsam wieder heller. 

Gegen 5 Uhr finde ich einen einsamen Parkplatz und gönne mir eine Mütze Schlaf auf dem Rücken meines Motorrades. Nein, das Zelt will ich nicht irgendwo aufstellen, wo ich nicht in 2 min. weg sein kann. Zu zweit wäre ich sicher mutiger, aber alleine bin ich doch ein bisschen zu schissig. Den ganzen Vormittag fahre ich auf schnurgeraden Straßen in Richtung Polen. Um 8 Uhr gönne ich mir ein Frühstück auf einem LKW-Fahrer Parkplatz und genieße die Morgensonne. 

Viele Baustellen, viele kaputte Straßen, viele LKW, viel Stau. An einer Kontrollstelle für LKW gönne ich mir nochmal eine Mütze Schlaf auf einer Bank, während die Polizei mein Motorrad/Klamotten bewacht. Die Temperaturen sind hier schon fast sommerlich, ich entledige mich meiner warmen Klamotten und hoffe inständig, sie nicht mehr anziehen zu müssen. Gegen Mittag überquere ich die Grenze (ehemalige) und fahre dann weiter auf kleinen Straßen wieder nach Norden in Richtung Elbing. Die Straßen sind teilweise sehr sehr schlecht. Die schöne Landschaft entschädigt etwas. Auf einem Campingplatz frage ich nach dem Preis: 60Zloti/15€. Der Mann an der Rezeption versteht kein Englisch, natürlich auch kein Deutsch und ist super unfreundlich. 

Auf einem Hinweisschild steht geschrieben: Hier ist die kälteste Gegend von Polen. Nichts wie weg! Die Straßen entlang der Grenze sind in einem unbeschreiblich schlechten Zustand. Schlaglochpisten, die die mein Motorrad bis zur Schmerzgrenze belasten... eine nicht enden wollende Tortur, ein Höllenritt! Abends um 20Uhr erreiche ich Elbing. Todmüde, erschöpft, hungrig  und stinkig. Der Platz ist sehr schön und kostet nur 25zloti/6€. Dusche, WC, free Internet, alles da. Der Platzwart spricht Deutsch und Englisch. Hier bleibe ich noch einen Tag länger.

Keine HP. yesyesyes

 

 

Tag 13. Ruhetag

Morgens um 6 Uhr ausgiebiges Frühstück in der Küche, Kaffee und Müsli. Danach Wäsche waschen und aufhängen. Heute ist ein sonniger warmer Tag. Den will ich ausnutzen, mein Zeug auf Vordermann bringen und mich ausruhen. Ich merke immer noch wie ich weg dämmre, sobald ich zur Ruhe komme. Pause muss sein! Besser hier, als beim Fahren aufm Motorrad. Außerdem ist Kartoffeldeutschland nur noch eine Tagesreise entfernt. Das Internet funktioniert übrigens erst ab 8 Uhr. Für mich quasi erst ab Vormittag. Morgen fahre ich auf kleinen Straßen die Küste entlang bis Deutschland oder in die Nähe. Wenn das Wetter mitspielt vielleicht sogar bis an die holländische Grenze. Das Motorrad läuft einwandfrei. Leider habe ich (durch eigne Blödheit) den Fußhebel vom Seitenständer abgebrochen. Das ist jetzt etwas unpraktisch. Kann man aber bestimmt wieder anschweißen. Die Ausrüstung von NORDISC funktioniert ebenfalls perfekt. Das Zelt ist dicht und der Schlafsack bequem. Könnte noch was wärmer sein. Oder ich muss ihn oben besser zu ziehen! Das Footprint und das Tarp habe ich diesmal noch nicht 1x benutzen können. Die Zeltplätze waren immer mit Rasen und fürs Tarp war es zu kalt und zu windig. Ebenso für meinen Klappstuhl. Heute zum ersten mal  aufgestellt. Da ich  fast immer kochen konnte habe ich sogar noch Spiritus über. 

Tag 14: Fahrt von Elbing nach Löcknitz/DDR

Morgens um 530Uhr stehe ich auf, bereite das Frühstück, dusche und belade das Motorrad. Als ich vom Platz rolle schlafen die meisten anderen Camper noch. Fahre die Straße in Richtung Küste, merke aber schon bald, das sehr viel Verkehr ist. Je später der Tag, desto länger die Autoschlange. Auf der Hauptstraße geht´s noch auf dem Seitenstreifen weiter, aber auf den Nebenstraßen ist kein Durchkommen. Gebe daher den Plan die Küste zu befahren, schweren Herzens auf. Fahre statt dessen die 28 und die 10 in Richtung Deutschland. Langweilig, aber frei. Nach einigen Pausen, es ist sonnig und heiß, erreiche ich Deutschland. Mit "archies" finde ich einen günstigen Platz direkt am Oderradweg. Daher sind auch einige andere "Biker" mit Zelt auf dem Platz. Es ist eine Art Schrebergartenkolonie mit einigen Rasenflächen, auf denen man Zelten kann. Die Sanitäranlagen sind neu und top. Leider kein Internet und keine Küche. Preis 10€, Duschen 1€ extra. Der Platz ist eigentlich total ruhig gelegen, ich habe aber das Pech, das erstens im Partyraum eine geschlossene Gesellschaft feiert und auf der anderen Seite des Platzes ist noch ein Dorffest. Ich bin aber zu müde für beides und gehe mit Ohrenstöpseln pennen..

http://www.campingplatz-waldblick.de/yes Keine Küche, keine kostenlosen Duschen, kein Internet. Mehr als ein Daumen ist nicht drin, obwohl es dort sehr schön ist.

 

 

Tag 15. Fahrt von Löcknitz/DDR nach Hohenhörn/Friesland

Morgens früh los, wieder in Richtung Norden, dem Meer entgegen... komme leider wieder nicht allzu weit. Die Straße wird extrem schlecht. Eine Art Kopfsteinpflaster aus Zeiten von Kaiser Wilhelm macht die Weiterfahrt unmöglich. DAS möchte ich ohne Not meinem armen Mopped nicht mehr zumuten! Das Bild unten zeigt nur den Anfang der Strecke, hinter der Kurve wird es schlimmer... viel schlimmer!

Also weiter in Richtung Westen. Fahre an der Küste auf Weststraßen am Meer entlang. Leider sieht man nicht allzu viel Meer und die Natur ist auch eher langweilig, jedenfalls verglichen mit Norwegen! Außerdem fängt es wieder an zu regnen. Gegen 19 Uhr erreiche ich den Campingplatz am Nord-Ostseekanal. 1min. vorher muss ich noch über die Fähre. Die ist zwar gerade am anderen Ufer, dafür aber umsonst. 

Vorher gönne ich mir noch in Schenefeld ein Zigeunerschnitzel mit leckeren Pommes. Das erste nicht selbst gekochte Essen seit 2 Wochen. Auf dem Platz schnorre ich mir noch ein Bier und gehe dann leicht und entspannt pennen. In der Nacht regnet es heftig, aber mein Zelt steht günstig und ich habe es noch nicht mal abgespannt! Trotzdem ist am nächsten Morgen alles trocken... hatte ich von meinem Nordisk-Zelt aber auch nicht anders erwartet.

http://www.campingplatz-hohenhoern.de/ yesyesyes

 

 

Tag 16. Fahrt von Hohenhörn/Friesland nach Köln

Das Zelt ist außen noch nass, trocknet in der Morgensonne aber schnell. Ich zahle 7€ und mache mich wieder auf den Weg. Das Wetter ist anfangs trocken, aber ab dem Nachmittag regnet es wieder. Ich fahre nach Glückstadt und nehme dort die Fähre (5,50€). Die Überfahrt dauert länger als erwartet, auf der anderen Seite eine kilometerlange Autoschlange, die wollen alle über setzen.

Dann weiter am Meer entlang, von dem sieht man aber nichts! Die Gegend ist, mit Verlaub gesagt, extrem langweilig, da möchte ich nicht mal tot überm Zaun hängen. Bei Varel fahre ich daher auf die Autobahn in Richtung A1. Nach einem kurzen Stück kommt aber direkt eine Vollsperrung und ich muss durch die verstopfte Innenstadt von Oldenburg. Dann geht's aber wieder auf die Dosenbahn. Ich hänge mich hinter den ersten Tanklaster und lasse mich rollen in Richtung Dortmund. Hinter einem Tanklaster fährt es sich viel besser als hinter einem normalen LKW. Der Windschatten ist besser und die Sicht nach schräg vorne auch. Um 16 Uhr muss ich dann wieder die Regeninnenteile von meiner Kombi anziehen, er ist wieder da. Nach 420km musss ich dann noch mal tanken, noch 80km bis Köln. Bei Remscheid zeigt der Regen dann noch mal so richtig was er kann, aber das kann mich jetzt nicht mehr abschrecken. Gegen 1930 Uhr bin ich dann wieder zu Hause. Ich ziehe mich um, kaufe noch einige Flaschen Bier und genieße den Rest des Abends in meinen bescheidenen 4 Wänden....

 

Fazit: Niemand braucht eine 25.000€ Reiseenduro um zum Kap zu fahren. 

Es ist auch kein Riesenabenteuer (mehr). Nur eine sehr sehr lange Straße. Die Strecke Helsinki-Nordkap fährt man in 2 Tagen. Von Hirtshals dauert es 7-8 Tage, ist aber viel interessanter. Die Strecke über Schweden habe ich noch nicht probiert. Schweden fehlt noch in meiner Sammlung. Mein Motorrad hat einwandfrei funktioniert. ALLE Fehler und Defekte gehen auf meine Kappe! 

 

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