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 Motorrad "Weltreise" Köln-Guernsey 

            (alles ist eine Weltreise)

                                 Siehe auch: "pedal the world" no


 
 
 
Gestern bin ich von meiner einmonatigen "Welt"-Reise nach Guernsey zurück gekommen. 
 
 
Für meine erste Reise (dieses Jahr) hatte ich ja die "kleine" XJ600 benutzt und (bis auf den Gleichrichter) auch keine Probleme gehabt. Dieses mal habe ich die FJ1200 genommen. Ich bin mit einem leicht flauen Gefühl im Bauch los gefahren, schließlich hatte ich ja noch keine Erfahrung hinsichtlich der Zuverlässigkeit dieser "überschätzen Opa Kiste"... Aber, alles ist gut gegangen, keine Pannen & Defekte... gar nix!
Die FJ ist zwar lauter und durstiger als die XJ (ca.1l/100km), aber dafür ist die Sitzposition bequemer. Wenn ich 600-850km am Stück fahre und dabei 9-13 Stunden unterwegs bin, dann macht das schon einen Unterschied. Trotzdem habe ich die XJ mehr als einmal vermisst. Besonders auf den winzigen Straßen auf Guernsey fühlte ich mich mit dem dicken Eimer völlig falsch am Platz. Ein 50er Roller hätte es auch getan...
 
 
Vor der Reise:
Viel musste ich nicht vorbereiten. Die Kiste musste vorher ja eh über den TÜV. Neue Reifen Avon Spirit ST, neues Öl (das alte habe ich gefiltert und in die XJ gefüllt), einen richtigen Ölfilter (Filteradapter von ZE-Tec) und mehr nicht.
Werkzeug habe ich (bis auf das Bordwerkzeug) nichts mitgenommen, nur eine Sprühdose Mehrzweckfett (von Aldi) für die Kette. 
Auch kein Öl (die verbraucht kein Öl).
 
Reiseequipment: 
Das gleiche wie immer, nur halt weniger... die "Luftmatratze" von Nordisk (Midgard) hatte schon auf der letzten Reise ihren Geist aufgegeben (Luft) und daher hatte ich die neuwertige (unbenutzte) Grand Canyon 10cm Matte dabei. Die hat dann leider auch "schon in der ersten Nacht" ebenfalls die Luft verloren... Sauerei!
Ebenso mein Nordisk "Dag" Kopfkissen... einmal im Spülbecken mit Spüli und Schwamm gereinigt und schon war es (am Ventil) kaputt! (Inzwischen habe ich von Nordisc kostenlos eine neue Matte und ein neues Kissen erhalten)!
 
Meine Mavic Pro Drohne hatte ich ebenfalls dabei. Sie ist nicht abgestürzt oder aufs Meer hinaus geweht worden und tolle Fotos und Videos hat sie auch gemacht. Leider keine von mir "fahrend" auf dem Motorrad. Dafür hatte ich sie ja eigendlich gekauft...ist eher ein "Radio Eriwan Werbeversprechen"!
 
 
 
Tag 1
Von Köln gegen 8 Uhr aufs bereits am Abend zuvor gepackte Motorrad gestiegen, dann über die A4 in Richtung Aachen, über Hasselt, Antwerpen. Dann auf kleinen Straßen an der Küste entlang. Etwa da wo die "Straßenbahn" am Meer lang fährt. Landschaftlich ganz nett, man sieht nur kein Meer (ist hinter der Düne). Außerdem extrem langsam und auch anstrengend. Knocke-Heist fand ich extrem beschissen, so teuer wie Marbella und so hässlich wie Benidorm. Am Abend erreichte ich dann Dünkirchen, wo ich auf einem "Camping Municipal" mein erstes Nachtlager aufschlug.  Der Campingplatz ist sehr ruhig am Ortsrand an den Dünen und direkt am Meer gelegen. Es sind viele Dauercamper mit ihren Hütten ähnlichen Wohnwagen da. Die freien Stellen sind dann für die durchreisenden Camper/Zelter. Mein Platz war an einer Ecke direkt an den Dünen. Einerseits schön ruhig, andererseits auch verdammt weit weg vom Klo! Gratis W-lan gibt´s auch, allerdings nur im Internetcafé. Ein einfacher Raum mit Tischen und Stühlen, der leider um 2100 Uhr zu macht.
 
yesyes
In der Nähe befindet sich der Ort "Bergues", wo 2008 einer der lustigsten Filme gedreht wurde den ich kenne. https://de.wikipedia.org/wiki/Bergues
Als ich da war lag jedenfalls kein Schnee auf der Straße und ich habe auch keinen Eisbären überfahren...
 
 
 
Tag2
Weiter auf kleinen Straßen an der Küste entlang (Graveline) in Richtung Calais. Landschaftlich ganz nett, aber extrem zeitaufwendig. Nach zwei Stunden Gurkerei hatte ich genug und fuhr weiter über "richtige Straßen" in Richtung Rouen. Die Autobahn kostet "Peage", die fuhr ich natürlich nicht. Außerdem hatte ich Angst, bei Calais in die Gegend zu geraten, wo die ganzen Horden von "Flüchtlingen und Verfolgten" hausen...
Von Rouen über Caen auf der Dosenbahn bis Avranches, dann auf einer gut ausgebauten Bundesstraße bis St-Malo. Dort kaufte ich mein Ticket für die Fähre (Condor 98€) und fragte die gute Frau am Schalter nach einem Camping Municipal).
"Nein, so was gibt´s hier nicht, aber 5km von hier ist ein ganz toller Campingplatz, ich schreibe ihnen mal die Adresse auf": *Ville Huchet*


Ja, am Arsch!
War erstens 15km, zweitens voll, drittens 29€!!!
Die Krönung: Als ich wieder zurück war, folgte ich den Hinweisschildern (Camping La Cite) und landete wieder am Hafen mit Sicht auf den gegenüber liegenden Condor Terminal. angry
Ich fühlte mich extrem verarscht!
Der Camping Municipal ist mit 17€ zwar auch nicht billig, aber das ist der Preis für zwei Personen... für eine gibt´s nicht!
 
Auf dem Hinweg campierte ich auf der linken Seite des Platzes, hinter der Festung und es war sehr ruhig. Auf dem Rückweg auf der rechten Seite unten am Hafen und das fand ich schon ziemlich laut (nur so als Tip).
"Unterirdische Toiletten", wie sie von anderen Usern beschrieben werden,  gibt´s tatsächlich, die sind links unten, es gibt aber noch zwei andere Stellen mit akzeptablen Toiletten... 
 
yes
 
 
Tag 3
Es hatte die ganze Nacht geregnet und am nächsten Morgen immer noch. Gegen 10 Uhr hörte der Regen endlich auf und ich konnte das nasse Zelt packen und mich auf den Weg zur Fähre machen... ein mal um den Hafen und fertig! 
Auf der Fähre waren noch drei weitere Motorräder und zwei mit Fahrrad. Die Überfahrt war ziemlich ruhig, auf  Essen und Trinken an Bord verzichtete ich aber trotzdem. In Guernsey freute ich mich schon, in nur 15 min. am Ziel zu sein, doch der Zoll sah das anders.. die winkten "ernsthaft" jeweils 4 Autos in die Zollanlage und prüften genau was in den Fahrzeugen war. Sogar in den Kofferraum wollten sie sehen. Einen Drogenhund gab es auch. DDR lässt grüßen. Ich konnte zum Glück ohne Kontrolle durchfahren. Innerlich war ich am Kochen und mein Motorrad auch!
Auf Guernsey gibt es vier Campingplätze:
Einer im Süden, kein Strand in der Nähe, eher wie "Ferien auf dem Bauernhof",
sowie drei im Norden, ein exklusiver für "Glamper" und ein eher normaler für den schmalen Geldbeutel und auch noch näher am Strand. Dem besten Strand der Insel.
Außerdem noch einer auf Herm, der aber absurd teuer ist. Allein die Fähre nach Herm kostet 13 Pfund.
 
Ich bin privat bei Verwandten untergekommen und kann daher zu der Qualität der Plätze nichts sagen. Mein nasses Zelt und das ganze andere nasse Zeug habe ich dann erst mal zum Trocknen aufgebaut. Nein, ich wollte nicht im Garten zelten...
 
Tag 4 und folgende...
Ich habe die Insel auf der Küstenstraße mehrmals umrundet. Mit 35 Meilen (ca. 50km/h) und ganz vorsichtig. Kleinste Überschreitungen werden gnadenlos geahndet und man kommt in die Zeitung mit Name, Adresse und Urteil!!!
Auf den kleinen Straßen ist 15 Meilen max. und außerdem sind die Sau schmal... 50ccm Roller ist die bessere Wahl als fette Elke!
Daher habe ich auch mehr Zeit und fast mehr Kilometer zu Fuß zurück gelegt. Auf den schmalen Nebenstraßen und auf dem "Klippenpfad". Dieser führt von St. Peter Port einmal um die halbe Insel, bis halt da wo keine Klippen mehr sind... 
Sehr schön zu laufen, aber Sau anstrengend. Rauf und runter, Treppen, Treppen, Treppen... zur Vorbereitung nicht Wandern gehen, sondern Kirchtürme besteigen. 3x täglich auf den Kölner Dom und nach einer Woche ist man gut vorbereitet. 
Mit dem Wetter hatte ich Glück, fast jeden Tag Sonne, wenn auch nicht den ganzen Tag. 
 
 
 
Moderne Kunst?
Nein, diese verfallenen Gewächshäuser sieht man überall auf der Insel. Grund ist, das es auf der Insel zu wenig Arbeitskräfte für diese Tätigkeit gibt. Die jungen Einheimischen sind sich zu schade dafür und arbeiten lieber in den schicken Büros der Schwarzgeld-Banken in der Stadt fürs zehnfache Geld. Die Gastarbeiter bleiben inzwischen aber auch aus, weil sie Zuhause genauso viel verdienen können. Die wenigen Gastarbeiter, die noch da sind, aus Estland, Lettland, Litauen (Männer) taugen nix (Zitat Einheimische) und so verfallen die meisten Gewächshäuser inzwischen...
Drohnenflug bei Les Passée, im nord-osten der Insel, mit Blick auf Port Soif.
 
Meine DJI Mavic Pro hat mich mehr als 1x an den Rand des Wahnsinns getrieben, weil sie mitten in der Pampas irgendwelche Internetupdates oder neu Registrierung wollte. Die war natürlich nicht möglich und so flog sie nur noch 30 m hoch und 50 m weit. Dabei hatte ich sie kurz zuvor erst upgedated. Einige schöne Videos sind mir aber trotzdem gelungen und auf meinem YouTube-Kanal zu sehen. Leider ist mir nach der Rückkehr die Festplatte meines Medion Laptops kaputt gegangen (nach zwei Jahren) und auf der hatte ich alle roh-Videos gespeichert. Wenigstens die Fotos waren in der Cloud. crying
 
 
 
Herm
An einem Tag sind wir morgens mit dem Bus runter zum Hafen von St.Peter Port gefahren und haben dort die Fähre nach Herm genommen. Die Fahrt dauert ca. 20 min. Dann erreicht man eine kleine Insel die aus ca. 50% Sandbank und aus noch einmal 50% kleiner Berg mit Steilklippen besteht. Wir haben die Insel zu Fuß einmal umrundet und es war landschaftlich sehr schön. Die Strand ist endlos und größtenteils menschenleer. Der Klippenpfad ist anspruchsvoll und steil. Die Umrundung dauert ca. 2-3 Stunden. Das Wetter auf Herm ist mindestens 5-10° wärmer als auf Guernsey und daher fahren die meisten "Guerns" auch zum Strandurlaub machen hin. Es ist allerdings ein teurer Spaß. Die Fähre kostet 13 Pfund und auf der Insel ist auch alles teuer! Btw: Auf der Insel ist privater KFZ-Verkehr verboten. Es gibt lediglich ein Paar Quads und kleine Karren um die Waren und Koffer der Touristen und Einheimischen zu transportieren. Daher ist es da auch schön ruhig. Nicht einmal Fahrräder habe ich entdecken können... 
 
PS: Die Einheimischen haben mir berichtet, gegenüber gäbe es noch eine Insel, Sark(Brecqhou). Die gehört den Brüdern Barclay. Die beiden geben sich aller größte Mühe, die Insel kaputt zu machen. Sie kaufen alle Hotels und Farmen auf, die sie für ihr schmutziges Geld haben können, schmeißen die Mitarbeiter raus und machen alles dicht! Die Guerns werden jedes mal an ihre netten Nachbarn erinnert, wenn der Firmenhelikopter über die Insel fliegt und krach macht. Mich hat er auch genervt. Scheiß Milliardäre! angry
 
 
 
 
 
Tag 1 der Rückreise
Ich hatte schon eine Woche vorher das Ticket am Condor Schalter gekauft und dadurch 30€ gespart. Online kaufen konnte ich es nicht. Ich sage nur "trusted Visa"!
Vor 13 Uhr parkte ich bereits in Reihe eins, zusammen mit ca. 7 weiteren Motorradfahrern und mindestens 15 bis 20 Bikern. Eine Bikerin erzählte mir, wie schön es auf dem Campingplatz war. "Ferien auf dem Bauernhof", 10€/pro Person und Tag. 
Um 1325 Uhr ging es auf die Fähre. Die Überfahrt war ruhig und sonnig, ich freute mich schon auf die endlosen Straßen in Frankreich. 
 
Als ich die dunklen Wolken über St-Malo sah, war die gute Laune dann auch wie weg geblasen. Runter vom Schiff, keine Zollkontrolle, auf den Campingplatz und 15min. später stand mein Zelt auch schon... gerade rechtzeitig für den ersten Platzregen...
Es regnete, mit Unterbrechungen, dann auch bis zum nächsten Morgen. 
 
 
 
Tag 2 der Rückreise
Morgens um 7 Uhr aufgestanden, ohne Frühstück das Geraffel abgebaut und das Motorrad beladen. Das pitschnasse Zelt hat dann auch durch den Pack Sack geleckt und mir einen permanent nassen Hintern beschert... aber das war eher das geringste Problem.
Meine Verwandtschaft hatte mich schon vorgewarnt: "In Frankreich ist Bettenwechsel, die fahren jetzt alle nach Hause, das wird bestimmt voll"!
Ja, alle Franzosen, die vor einem Monat ihren Sommerurlaub angefangen hatten, machten sich heute auf denn Heimweg, darum schlossen die meisten Campingplätze auch 2 Tage später!
Ich düste ohne Frühstück um kurz nach 8 Uhr los und hoffe, bis 12 Uhr hinter Paris zu sein um der Blechkarravane zu entgegen... um 12 Uhr war ich aber noch weit vor Paris. 
Diverse Regenschauer (Platzregen) zwangen mich zu mehreren Pausen. Ich fuhr also weiter, müde, hungrig und nass, dem unvermeidlichen entgegen. Dazu kamen noch fiese Kopfschmerzen... die Küste hinauf, in Richtung Calais, dann über Landstraßen oberhalb von Paris nach Osten.
Stau, Regen, Stau, Regen... dazwischen wieder freie Bahn und fast Sonnenwetter! 
Meinen 3. und letzten Tank stopp machte ich vor Liege (Lüttich), da wurde es aber schon dunkel. 
Auf einem Parkplatz vor der Grenze wechselte ich die Brille und schüttete mir das letzte Wasser in den Hals. 
Mir war kotzübel.
Am Rindstein, in dem die Pisse floss, saßen zwei migrantöse Kiffer und beäugten mich neugierig. Schnell machte ich mich wieder auf den Weg.
Hinter Aachen öffneten sich noch einmal die Schleusen des Himmels und verwandelten die A4 in eine Waschanlage... war ja irgendwie klar. 
Gegen 2230 Uhr erreichte ich Königsdorf, wo ich bei Verwandten Unterschlupf fand. Dusche, einen heißen Kakao und Ende.... Fast 15 Std./850km Horrortrip!
 
 
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